Handwerk vs. Fast Fashion

😪 Aber die war doch selbstgemacht – schluchz, schnief!

Unsere Tochter hatte mal wieder eine Mütze in den Öffis liegen gelassen. Eine selbstgenähte.

No big deal, dann näh ich eben ’ne neue, dachte ich. Fürs Kind war das aber eine Riesen-Tragödie, “weil die doch selbst gemacht war”.

Das brachte mich zum Nachdenken während des Nähens …

Welche Assoziationen hast du zu:

Fast Food → ?

Fast Fashion → ?

Fast Content → ?

Schneller Konsum, wenig nachhaltige Produktionsweise, macht nicht lange satt/glücklich, schreit laut und beständig nach “höher, schneller, weiter” – das fällt mir spontan zu Fast XY ein.

Sind KI-generierte Inhalte Fast Content? Nur damit noch mehr Reize in noch höherer Frequenz auf uns einprasseln können?

Brands engagieren vermehrt UGC-Creatoren, um möglichst authentische Visuals ihrer Produkte zu erhalten.

Auf der anderen Seite die euphorischen Berichte über KI-Tools, die vermeintlich “noch mehr Content in noch kürzerer Zeit” ermöglichen.

Generische Inhalte, die mir noch gekünstelter als Stockfootage erscheinen. Irgendwie das Gegenteil von Authentizität. Merkwürdiges Gap.

Ich frage mich:

Wie schätzen wir Hand-Werk? Nachhaltig Produktion? Was ist uns etwas wert? Welche Ziele verfolgen wir? Was wollen wir mit den Ergebnissen erreichen? Wie verantwortungsbewusst gehen wir mit Kundenbedürfnissen um?

Wie sind wir andererseits als Kunden gewillt, kreative Hirnschmalzleistungen adäquat zu entlohnen, wenn es doch scheinbar alles auf Tastendruck fast für umme gibt?

(Wie) Lernen wir achtsamen und nachhaltigen Konsum?

Ich finde, die Welt verdient ein bisschen mehr qualitativ hochwertigen Slow Content – auf so vielerlei Ebenen.

Wohl durchdacht, fein gemacht – mit Liebe produziert, die man spürt.

P.S. Drei Tage nachdem ich ’ne neue Beanie genäht hatte, ist die alte übrigens wieder aufgetaucht – der Klassiker 😉

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